Das Geheimnis

Freimaurer bewahren über das "Geheimnis", d.h. die Bauhüttensymbolik, Verschwiegenheit. Das hat nichts mit Geheimniskrämerei zutun, sondern dient der Einübung in die Vertrauenswürdigkeit. Gleichwohl kann der Öffentlichkeit vermittelt werden, worum es bei den Symbolen und und symbolhaften Handlungen der Freimaurer geht:

  • der geschlossene Logenraum, die Bauhütte, in dem Freimaurer einen Teil ihrer Veranstaltungen abhalten, als Stätte der Ruhe, der Besinnung, der Kontemplation;
  • die "Arbeit" als Ordnung der Zeit. Unsere Lebenszeit ist ein Bauwerk. Bei diesem anspruchsvollen Vorhaben sind unterwegs immer wieder Haltepunkte vonnöten. Zusammenkünfte der Freimaurer, d.h. die Tempelarbeiten in den verschiedenen Graden, sind solche Haltepunkte , an denen die Freimaurer aus dem Strom der geschäftigen Zeit  zurücktreten;
  • einzelne Symbole als Mittel der Erziehung bzw. der kritischen Selbstüberprüfung und positiven Lebensgestaltung, wie z. B.: der rechte Winkel als Maß richtigen, gerechten Handelns; der vierundzwanzigzollige Maßstab als Mahnung sinnvoller Zeiteinteilung; der Hammer als Symbol produktiven Schaffens; die Kette als erlebter Auftrag zur Brüderlichkeit;
  • das bildhafte Erleben menschlicher Entwicklung. Die freimaurerischen Grade des Lehrlings, des Gesellen und des Meisters verdeutlichen die Erfahrung der inneren Weiterentwicklung des Menschen, der Selbstverwirklichung, des "Werde, der du bist".

Letztlich vermittelt das freimaurerische Brauchtum auch Hinweise auf eine höhere Verantwortung des Menschen. Wenn Freimaurer das Symbol des Großen Baumeisters aller Welten als Zeichen für ein höheres Ordnungsprinzip verwenden, so erinnern sie daran, daß sinnvolles Leben wohl nur dann gelingen kann, wenn sich der Mensch einer höheren Ordnung verantwortlich und auf diese rückbezogen fühlt.

 

 

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